Sehr geehrte Newsletter-Leserinnen und -Leser,

die Banken in Deutschland haben in den vergangenen rund 25 Jahren fast ein Drittel der Arbeitsplätze abgebaut, die noch Mitte der 1990er Jahre vorhanden waren. Doch immerhin verhandelten Gewerkschaften, Betriebs- und Personalräte sowie Arbeitgeber akzeptable Lösungen für praktisch alle Betroffenen.
Was die Zukunft bringt, ist noch offen. Künstliche Intelligenz als neue, angeblich “disruptive Technologie”, ist bisher noch ein großes Fragezeichen. Kurzfristig – in den kommenden etwa fünf Jahren – sind zwar wohl noch keine massiven Veränderungen oder gar Personalabbau zu erwarten. Viele Häuser betreiben schon seit Jahren frühe Formen der KI zum Beispiel in Form von Robo Advisorn oder in der Geldwäsche-Prüfung. ChatGPT-Anwendungen stehen erst am Anfang der Einführung in Bankprozesse – oft ist erst nach Jahren wirklich absehbar, ob die Systeme wie geplant Entlastung und “Kompagnons” der menschlichen Beschäftigten sein werden, oder diese vermehrt verdrängen. Es bleibt die Aufgabe des DBV, die Arbeitsplätze in den Instituten zu erhalten bzw. so zu modernisieren, dass alle Kolleginnen und Kollegen Schritt halten können und eine Perspektive erhalten: https://www.dbv-gewerkschaft.de/wp-content/uploads/Finanzbusiness_Personalabbau-KI_07-23.pdf

Alle unsere Nachrichten finden Sie wie immer gesammelt in unserem "Aktuell" hier: https://www.dbv-gewerkschaft.de/themen/aktuelles/

Viel diskutiert wird, was der neueste Wandel zur "Arbeit 4.0" für das Land denn nun bringt. Eins ist klar: Die Digitalisierung wird die Arbeit weltweit immer stärker prägen - die Frage ist, ob Deutschland hier seine guten Ansätze nutzt - oder ob es zurückfällt. Eine Stuftung, die sich als gemeinnützige Denkfabrik sieht, hat 6 verschiedene Pfade ausgemacht, wie sich das Land entwickeln könnte. Oder auch, wie krass sich zum Beispiel die digitale Kluft zwischen Metropolen und Hinterland öffnet: https://www.dbv-gewerkschaft.de/arbeit-4-0-sechs-szenarien-fuer-deutschlands-arbeitsmarkt/

Die Arbeitgeber in der Finanzwirtschaft müssen inzwischen schon einiges bieten, um gute Fachleute oder auch aussichtreiche Auszubildende für sich gewinnen zu können. Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) hat nun einige neue "Goodies" in ihr Angebot gepackt. Nun müssen wohl "die Anderen" wieder nach- bzw. vorbeiziehen, um attraktiv zu bleiben: https://www.dbv-gewerkschaft.de/helaba-fuehrt-20-tage-arbeiten-im-ausland-und-ad-hoc-belohnungen-ein/

Die Wege zur nächsten Filiale werden länger - unerbittlich. Und zwar gerade dort (im ländlichen Raum), wo selbst die nächste Sparkassen-Zweigstelle ohnehin schon 20 Kilometer entfernt ist. Der Verband bedauert, meint aber, wenig gegen das parallele Zurückschrauben von Nachfrage und Angebot tun zu können - also schließen. Folge: Wer in der Altmark oder in der Uckermark Glück hat, der findet zumindest noch einen Geldautomaten vor. Mit weniger Fortune ist es bald - Leere: https://www.dbv-gewerkschaft.de/ost-sparkassen-praesident-verteidigt-filialschliessungen/

Die Institute bieten immer mehr "grüne" Fonds an, die in der Wahrnehmung vieler Menschen etwas Gutes für unseren Planeten bewirken. Diese Wahrnehmung trifft nur in einigen Fällen zu. Und: Neue Öko-Konzepte - in die die Fonds ja investieren sollen - sind zwar schön, aber zunächst nicht ohne Risiko. Dies wollen die Aufsichtsbehörden begrenzen mit wieder neuer Regulierung - worüber die Häuser stöhnen: https://www.dbv-gewerkschaft.de/banken-beklagen-oeko-regulierung-durch-bundesbank-und-bafin/

Ihr Oliver Popp
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